„Ein offenes Haus für alle“, Neues Corporate Design für das Amerikahaus, München, 2020

Das Amerikahaus in München ist ein Haus mit Geschichte – und von großer Bedeutung für die Freundschaft zwischen Amerika und Deutschland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Amerikahaus im Jahr 1946 von der US-Regierung gegründet. Seine zentrale Aufgabe war es, die Deutschen zu demokratisieren. In München entwickelte sich das Amerikahaus schnell zu einer der wichtigsten Institutionen im wiedererwachenden Kulturleben. Während des Kalten Krieges wandelten sich die Aufgaben des Hauses. Die Stärkung der transatlantischen Beziehungen rückte immer mehr in den Mittelpunkt. Mit Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen sollte die Münchner Öffentlichkeit für Amerika begeistert werden.

Offenheit und Transparenz durch neue Bildmarke

Das Amerikahaus wird, gemäß dem demokratischen Gründungsgedanken, auch in Zukunft ein offenes Haus für alle sein. Auf diesem Grundgedanken haben wir, ein Nachbar im Münchner Kunstareal, die Bildmarke weiterentwickelt. Deutlich feiner und detaillierter gezeichnet als zuvor, balanciert sie so die kräftige Wortmarke aus. Im Gegensatz zu der massiven und geschlossenen Gestalt der alten Bildmarke spiegelt sie nun den Grundgedanken der Offenheit und Transparenz auf den ersten Blick wider. Und ermöglicht zugleich, dass das Amerikahaus auf Anhieb als Kulturmarke im Kunstareal wahrgenommen wird.

50er-Jahre meets 2020

Stilelemente der 50er-Jahre Innenarchitektur des Gebäudes wie das flamingofarbene Treppenhaus und die türkisfarbenen Kacheln in den Toilettenräumen, die im Rahmen der Generalsanierung wieder herausgearbeitet wurden, sind behutsam und in zeitgenössischer Interpretation in das visuelle Erscheinungsbild eingeflossen. Prägende Farben und Kontraste werden zitiert und begegnen dem Betrachter nun sowohl im Gebäude als auch in der grafischen Sprache. Ganz bewusst wurden beim neuen Erscheinungsbild nicht die typischen Länderfarben der USA verwendet. Denn das Amerikahaus versteht sich als „Haus Amerikas“, das eben auch Kanada oder Lateinamerika bei seinen Veranstaltungen miteinschließt.

Schrift als Symbol für transatlantische Freundschaft

Auch die Schrift selbst steht für den Kerngedanken des Amerikahauses: Die neue Markenschrift America von Grilli Type vereint Stilelemente der „American Gothic“ und traditioneller Europäischer Groteskschriften in einer zeitgenössischen Schriftfamilie. Das macht sie zum typografischen Symbol für die transatlantische Freundschaft. Die konsequente Kleinschreibung ist ebenfalls als sprachverbindende Geste zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Kulturraum zu verstehen.